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Erwartungswerte

Der Erwartungswert ist ein zentrales Konzept in der Wahrscheinlichkeitstheorie. Er stellt die Prognose eines Ergebnisses eines Zufallsexperiments dar und beschreibt den erwarteten Ausgang, den die Zufallsvariable am ehesten annimmt. Mathematisch wird er als E(X)E(X) bezeichnet.

Der Erwartungswert eines Zufallsexperiments ist der Wert, den die Zufallsvariable am ehesten annimmt. Er dient als Maß für den durchschnittlichen Ausgang.

Der Erwartungswert E(X)E(X) einer diskreten Zufallsvariable wird berechnet durch:

E(X)=xi×piE(X) = \sum x_i \times p_i

Hierbei werden die Produkte der möglichen Werte xix_i und deren relativen Wahrscheinlichkeiten pip_i addiert.

Ein Beispiel für die Berechnung des Erwartungswerts zeigt die folgende Tabelle mit Ereignissen, Gewinnen, Gewinn-Verlust-Werten und Wahrscheinlichkeiten:

EreignisGewinnGewinn - VerlustWahrscheinlichkeit
1.€ 10.000€ 9.9991%
2.€ 500€ 4999%
3.€ 0-€ 190%

Die Berechnung des Erwartungswerts ergibt:

E(X)=9.999×0,01+499×0,09+(1)×0,9=144E(X) = 9.999 \times 0,01 + 499 \times 0,09 + (-1) \times 0,9 = 144

Der Erwartungswert E(X)E(X) einer stetigen Zufallsvariable wird berechnet durch:

E(X)=x×f(x)dxE(X) = \int_{-\infty}^{\infty} x \times f(x) \, dx

Hierbei ist f(x)f(x) die Dichtefunktion der Zufallsvariablen.

Der Erwartungswert beschreibt den durchschnittlichen Ausgang eines Zufallsexperiments. Bei diskreten Zufallsvariablen erfolgt die Berechnung durch Summation, bei stetigen Zufallsvariablen durch Integration. Er ist ein grundlegendes Werkzeug in der Wahrscheinlichkeitstheorie.