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Wahrscheinlichkeiten

Wahrscheinlichkeiten quantifizieren die Chance des Eintretens von Ereignissen in Zufallsexperimenten. Sie liegen zwischen 0 und 1 und basieren auf der Analyse möglicher Ergebnisse. Grundlegende Regeln wie die Additions- und Multiplikationsregel erlauben Berechnungen, die von der Unabhängigkeit der Ereignisse oder von Bedingungen abhängen. Der Beitrag behandelt Grundbegriffe, Mengen und Ereignisse sowie Berechnungsmethoden, einschließlich Abhängigkeit und bedingter Wahrscheinlichkeit.

Die Stochastik bildet ein Teilgebiet der Mathematik, das sich mit der Analyse von Zufallsexperimenten beschäftigt. Eine Wahrscheinlichkeit stellt ein Maß für die Chance des Eintretens eines Ereignisses dar und bewegt sich zwischen 0 und 1, was 0 % und 100 % entspricht. Bei fairen Zufallsexperimenten ist die Wahrscheinlichkeit für jedes gleichartige Ereignis identisch. Zufallsexperimente beziehen sich auf Versuche mit ungewissem Ausgang, deren Ergebnisse durch Zufallsvariablen beschrieben werden können.

Die Ergebnismenge Ω\Omega (Omega) umfasst alle möglichen Ergebnisse eines Zufallsexperiments. Ein Beispiel ist ein Würfelwurf, bei dem Ω={1,2,3,4,5,6}\Omega = \{1, 2, 3, 4, 5, 6\} gilt. Ein Ereignis AA stellt eine Teilmenge von Ω\Omega dar, also AΩA \subseteq \Omega. Die Vereinigungsmenge ABA \cup B enthält alle Elemente, die in AA oder BB (oder beiden) auftreten. Beispiel: Wenn A={1}A = \{1\} und B={2,4,6}B = \{2, 4, 6\}, dann ergibt sich AB={1,2,4,6}A \cup B = \{1, 2, 4, 6\}.

Die Wahrscheinlichkeit einzelner Ereignisse berechnet sich als P(A)=gu¨nstige Fa¨llemo¨gliche Fa¨lleP(A) = \frac{\text{günstige Fälle}}{\text{mögliche Fälle}}. Beispiel: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Würfel die 3 zeigt, beträgt P(Wu¨rfel zeigt 3)=16P(\text{Würfel zeigt 3}) = \frac{1}{6}.

Die Additionsregel gilt für sich gegenseitig ausschließende Ereignisse: P(A oder B)=P(A)+P(B)P(A \text{ oder } B) = P(A) + P(B). Beispiel: P(2 oder 4 oder 6)=16+16+16=12P(2 \text{ oder } 4 \text{ oder } 6) = \frac{1}{6} + \frac{1}{6} + \frac{1}{6} = \frac{1}{2}.

Die Multiplikationsregel gilt für unabhängige Ereignisse: P(A und B)=P(A)P(B)P(A \text{ und } B) = P(A) \cdot P(B). Beispiel: P(zweimal Kopf)=1212=14P(\text{zweimal Kopf}) = \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} = \frac{1}{4}.

Die Gegenwahrscheinlichkeit ergibt sich als P(nicht A)=1P(A)P(\text{nicht } A) = 1 - P(A). Beispiel: P(mindestens einmal Kopf in zwei Wu¨rfen)=1P(zweimal Zahl)=114=34P(\text{mindestens einmal Kopf in zwei Würfen}) = 1 - P(\text{zweimal Zahl}) = 1 - \frac{1}{4} = \frac{3}{4}.

Stochastisch unabhängige Ereignisse zeichnen sich dadurch aus, dass das Eintreten des einen Ereignisses die Wahrscheinlichkeit des anderen nicht beeinflusst. Es gilt P(AB)=P(A)P(B)P(A \cap B) = P(A) \cdot P(B), wobei P(AB)=P(A)P(A|B) = P(A) und P(BA)=P(B)P(B|A) = P(B) sind. Stochastisch abhängige Ereignisse hingegen beeinflussen sich gegenseitig. Die Berechnung erfolgt mit der bedingten Wahrscheinlichkeit: P(AB)=P(A)P(BA)P(A \cap B) = P(A) \cdot P(B|A).

Die bedingte Wahrscheinlichkeit P(AB)=P(AB)P(B)P(A|B) = \frac{P(A \cap B)}{P(B)} gilt für P(B)>0P(B) > 0. Sie beschreibt die Wahrscheinlichkeit von AA unter der Bedingung, dass BB eingetreten ist.