PRINCE2
PRINCE2, kurz für Projects in Controlled Environments, ist eine prozessorientierte und skalierbare Methode des Projektmanagements. Sie basiert auf sieben Prinzipien, sieben Themen und sieben Prozessen und dient als Best-Practice-Leitfaden für Projekte. Die Methode betont die fortlaufende geschäftliche Rechtfertigung, die Nutzenorientierung und die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Unternehmensumgebungen.
Prinzipien
Abschnitt betitelt „Prinzipien“PRINCE2 folgt sieben Prinzipien, die die Grundlage für die Projektsteuerung bilden:
- Fortlaufende geschäftliche Rechtfertigung: Jedes Projekt erfordert einen berechtigten Grund mit dokumentiertem und genehmigtem erwarteten Nutzen.
- Lernen aus Erfahrung: Erfahrungen aus anderen Projekten oder Quellen werden gezielt aufgenommen, und Erfahrungen aus dem laufenden Projekt werden festgehalten.
- Definierte Rollen, Verantwortlichkeiten und Beziehungen: Rollen und Verantwortlichkeiten sind klar definiert, wobei Interessen des Unternehmens, der Benutzer und der Lieferanten vertreten werden.
- Steuerung über Managementphasen: Planung, Überwachung und Steuerung erfolgen phasenweise.
- Steuerung nach dem Ausnahmeprinzip: Für jedes Produktziel werden Toleranzen definiert, die den Handlungsrahmen für delegierte Befugnisse festlegen.
- Produktorientierung: Der Fokus liegt auf der Definition und Lieferung von Produkten, mit Schwerpunkt auf Qualitätsanforderungen und Ergebnisorientierung.
- Anpassung an das Projekt: Die Methode ist flexibel und passt sich an Unternehmen oder Projekte an, unter Berücksichtigung von Umgebung, Umfang, Komplexität, Wichtigkeit, Leistungsfähigkeit und Risiko.
Die sieben Themen von PRINCE2 strukturieren die Projektarbeit und beantworten zentrale Fragen:
- Business Case (Warum?): Jedes Produkt benötigt eine wirtschaftliche Rechtfertigung. Der Business Case dient als Basis für die Überprüfung des Projektnutzens nach Abschluss.
- Projektorganisation (Wer?): Dies beschreibt Rollen und Verantwortlichkeiten sowie die klar geregelten Aufgaben und Kompetenzen.
- Qualität (Was?): Es erläutert, wie Ideen ausgearbeitet werden, welche Qualitätskriterien erfüllt werden müssen und wie das Projektmanagement sicherstellt, dass Anforderungen erfüllt werden.
- Pläne (Wie? Wie viel? Wann?): Einzelne Schritte zur Entwicklung der Pläne und anzuwendenden PRINCE2-Techniken werden beschrieben. Pläne bilden die Grundlage für Kommunikation und Steuerung.
- Risiko (Was, wenn?): Dies behandelt den Umgang mit Unsicherheiten im Projekt.
- Änderungen (Was sind die Auswirkungen?): Issues1 werden bewertet und behandelt.
- Fortschritt (Wo stehen wir jetzt? Wohin gehen wir? Sollen wir weitermachen?): Es erfolgt eine fortlaufende Kontrolle der Realisierbarkeit der Pläne, einschließlich Entscheidungsprozessen für die Abnahme von Plänen, Beobachtung erzielter Ergebnisse und Eskalationsprozesse bei Nichterreichen.
Prozesse
Abschnitt betitelt „Prozesse“PRINCE2 umfasst sieben Prozesse, die den Lebenszyklus eines Projekts abdecken:
- Vorbereitung eines Projektes: Auftraggeber und Projektmanager werden ernannt, vorhandene Erfahrungen erfasst, das Projektmanagement-Team entworfen und ernannt, ein Business-Case-Entwurf erstellt, der Projektlösungsansatz ausgewählt und die Projektbeschreibung zusammengestellt sowie die Initiierungsphase geplant.
- Lenkung eines Projektes: Die Initiierung wird freigegeben, das Projekt freigegeben, Phasen- oder Ausnahmepläne freigegeben, Ad-hoc-Anweisungen gegeben und der Projektabschluss freigegeben.
- Initiierung eines Projektes: Anpassungsanforderungen werden festgelegt, ein Risikomanagement-Ansatz erstellt, der Projektplan erstellt und weitere Schritte durchgeführt.
- Steuerung der Phasen: Arbeitspakete werden freigegeben, der Status von Arbeitspaketen geprüft und abgeschlossene Arbeitspakete entgegengenommen.
- Management der Produktlieferung: Arbeitspakete werden angenommen, ausgeführt und abgeliefert.
- Management der Phasenübergänge: Die nächste Managementphase wird geplant, der Projektplan aktualisiert und der Business Case aktualisiert.
- Abschluss eines Projektes: Produkte werden übergeben, das Projekt überwacht und der Projektabschluss empfohlen.
Stärken und Schwächen
Abschnitt betitelt „Stärken und Schwächen“Zu den Stärken von PRINCE2 zählen die Nutzenorientierung, die Standardisierung von Projekten und das aktive Stakeholdermanagement. Schwächen umfassen die hohen zusätzlichen Investitionskosten aufgrund der erforderlichen Flexibilität und starken Verankerung im Unternehmen, die Vernachlässigung branchenabhängiger Spezialistenaspekte sowie die Komplexität im Vergleich zu Methoden wie Scrum.
Quellen
Abschnitt betitelt „Quellen“Itpro. (2021, June 11). PRINCE2 - Seven Principles, Themes, and Processes Explained. Youtube. Abgerufen von https://www.youtube.com/watch?v=d9Tecl1WZBk
domendos. (2023). PRINCE2 - 7 Grundprinzipien, 7 Themen, 7 Prozesse | dieprojektmanager. dieprojektmanager. Abgerufen von https://dieprojektmanager.com/prince2-7-grundprinzipien-themen-prozesse/#Die_7_Prozesse_von_PRINCE2
Autoren der Wikimedia-Projekte. (2006, April 15). PRINCE2 – Wikipedia. Abgerufen von https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=PRINCE2&oldid=248325742
Footnotes
Abschnitt betitelt „Footnotes“-
Allgemeine Probleme, Änderungsanträge oder Produkte, die Spezifikationen nicht erfüllen. ↩