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Neuronale Netze

Neuronale Netze sind Modelle des maschinellen Lernens, die dem menschlichen Gehirn nachempfunden sind. Sie bestehen aus verschiedenen Schichten, die Informationen verarbeiten und Ergebnisse liefern. Diese Netze eignen sich besonders für die Verarbeitung komplexer Daten und finden Anwendung in Bereichen wie Mustererkennung und Vorhersage.

Ein neuronales Netz besteht aus drei Hauptschichten:

  • Eingabeschicht: Nimmt Informationen auf.
  • Verborgene Schichten: Verarbeiten und gewichten die Informationen. Es können mehrere verborgene Schichten vorhanden sein.
  • Ausgabeschicht: Gibt das verarbeitete Ergebnis aus.
  • Knoten (Neuronen): Die Verarbeitungseinheiten des Netzes.
  • Kanten (Verbindungen): Die Verbindungen zwischen den Neuronen, die Gewichtungen tragen.
graph TD
    A[Eingabeschicht] --> B[Verborgene Schicht 1]
    B --> C[Verborgene Schicht 2]
    C --> D[Ausgabeschicht]
    A --> D
    B --> D
  1. Informationserfassung: Daten werden in der Eingabeschicht aufgenommen.
  2. Datenverarbeitung: Informationen werden durch die verborgenen Schichten geleitet und gewichtet.
  3. Ergebnisausgabe: Die Ausgabeschicht liefert das finale Ergebnis.
flowchart LR
    A[Daten] --> B[Eingabeschicht]
    B --> C[Verborgene Schichten]
    C --> D[Ausgabeschicht]
    D --> E[Ergebnis]
  • Gewichtungen: Bestimmen die Stärke der Verbindungen zwischen Neuronen.
  • Aktivierungsfunktion: Entscheidet, ob und wie stark ein Neuron aktiviert wird.
  • Schwellenwert: Der Mindestwert, ab dem ein Neuron aktiviert wird.
  • Sigmoid: Werte zwischen 0 und 1, geeignet für binäre Klassifikation.
  • ReLU (Rectified Linear Unit): Gibt positive Werte zurück, sonst 0. Ideal für tiefe Netzwerke.
  • Tanh: Werte zwischen -1 und 1, oft besser als Sigmoid in versteckten Schichten.

Um Überanpassung (Overfitting) zu vermeiden, werden folgende Techniken eingesetzt:

  • L1-Regularisierung (Lasso): Bestraft die Summe der absoluten Werte der Gewichtungen. Führt dazu, dass einige Gewichtungen auf null gesetzt werden, was die Merkmalsauswahl erleichtert.
  • L2-Regularisierung (Ridge): Bestraft die Summe der quadrierten Werte der Gewichtungen. Reduziert Gewichtungen gleichmäßig und stabilisiert das Modell.
  • Dropout: Deaktiviert zufällig Neuronen während des Trainings, um robuste Merkmale zu lernen und die Abhängigkeit zwischen Neuronen zu verringern.

Der Lernprozess eines neuronalen Netzes umfasst folgende Schritte:

  1. Initialisierung: Zufällige Zuweisung von Gewichtungen.
  2. Training: Anpassung der Gewichtungen basierend auf Trainingsdaten.
  3. Fehlerrückführung (Backpropagation): Optimierung der Gewichtungen zur Minimierung des Fehlers.
  • Stochastic Gradient Descent (SGD): Eine einfache und weit verbreitete Methode.
  • Adam: Kombiniert die Vorteile von AdaGrad und RMSprop, oft schneller und effektiver.
  • RMSprop: Passt die Lernrate für jede Gewichtung an, um schneller zu konvergieren.

Die Lernrate beeinflusst die Geschwindigkeit und Effektivität des Trainings:

  • Zu hohe Lernrate: Kann zu instabilem Training führen.
  • Zu niedrige Lernrate: Kann das Training verlängern und das Modell in lokalen Minima festhalten.
  • AdaGrad: Passt die Lernrate basierend auf der Häufigkeit der Aktualisierungen an.
  • RMSprop: Verbessert AdaGrad, indem es die Lernrate basierend auf dem gleitenden Durchschnitt der quadratischen Gradienten anpasst.
  • Adam: Nutzt sowohl den gleitenden Durchschnitt der Gradienten als auch der quadrierten Gradienten zur Anpassung der Lernrate.
  • Eingabe: x1=1,x2=0,6x₁ = 1, x₂ = 0,6
  • Gewichte: W1=0,4,W2=0,5W₁ = 0,4, W₂ = -0,5
  • Berechnung: x=x1×W1+x2×W2=1×0,4+0,6×(0,5)=0,1x = x₁ \times W₁ + x₂ \times W₂ = 1 \times 0,4 + 0,6 \times (-0,5) = 0,1
  • Das Ergebnis wird durch die Aktivierungsfunktion geleitet.
  • Convolutional Neural Networks (CNNs): Besonders geeignet für Bildverarbeitung.
  • Recurrent Neural Networks (RNNs): Ideal für zeitliche Daten und Sequenzen.
  • Generative Adversarial Networks (GANs): Für die Generierung neuer Daten.
  • Mustererkennung in großen Datensätzen.
  • Vorhersagemodelle für Geschäftsprozesse.
  • Anomalieerkennung in IT-Systemen.
  • Bildverarbeitung und Objekterkennung.
  • Verarbeitung komplexer, nichtlinearer Zusammenhänge.
  • Gute Performanz bei großen Datenmengen.
  • Benötigt große Trainingsdatensätze.
  • “Black Box” - Entscheidungsprozess schwer nachvollziehbar.
  • Ethische Bedenken: Bias in den Daten kann zu unfairen Entscheidungen führen.

Neuronale Netze. (2022, January 26). Retrieved from https://studyflix.de/informatik/neuronale-netze-4297 AI Chat. (2024, September 19). Retrieved from https://duckduckgo.com/?q=DuckDuckGo+AI+Chat&ia=chat&duckai=1